Klimabäume

Was sind Klimabäume?

Eine allgemeingültige Definiton des Begriffes Klimabäume, oft auch Zukunftsbäume genannt, gibt es bisher nicht. Ganz einfach gesagt beschreibt der Begriff Baumarten, die mit den veränderten Bedingungen durch den Klimawandel voraussichtlich gut zurechtkommen werden. Insbesondere höhere Temperaturen und längere Trockenperioden machen den „alteingedienten“ Baumarten zu schaffen. Aber auch die Extremwetterereignisse im Allgemeinen werden uns mit dem Klimawandel häufiger heimsuchen. Daraus folgt, dass Baumarten, die mit dem Zukünftigen Klima gut zurecht kommen sollen, vor allem anpassungsfähig, hitze- und trockenheitstolerant sein sollten.

Was wir unter Klimabäumen verstehen

Wir von der Baumschule Resilia Klimabäume haben nochmal einen etwas anderen Blick auf den Begriff Klimabäume. Ohne Zweifel ist die genetische Anpassung an die Klimabedingungen mit Abstand der wichtigste Aspekt. Die folgenden drei Punkte sind für uns jedoch das, was den Begriff Klimabäume erst richtig „Rund“ machen:

1. Klimaneutrale Produktion

Für uns bedeutet dies zum Beispiel, dass wir die Bäume möglichst Ressourcenschonend produzieren: Leider werden in vielen Baumschulen häufig noch Substrate eingesetzt, die auf Torf basieren, dessen Abbau bekanntermaßen äußerst Klimaschädlich ist. Viele Bäume werden noch in Einweg-Plastiktöpfen verkauft und mit synthetischen Düngemitteln aufgepeppelt, deren Produktion sehr energieintensiv ist. Wir möchten mit unserer Baumschule neue Wege aufzeigen und verzichten auf diese Methoden, um die Produktion möglichst Klimaneutral zu gestalten.

2. Hohe Pflanzenqualität

Mit dem zunehmenden Klimaextremen wird es auch immer schwieriger, Bäume überhaupt an ihrem Standort zu etablieren. Deshalb durchlaufen unsere Bäume unser spezielles Wurzeltraining: Dadurch erhalten wir einen extrem hohen Feinwurzelanteil und ein günstiges Wurzel-Spross Verhältniss. Und das hilft den Bäumen dabei, schneller an die benötigten Nährstoffe und an die tiefliegenden Wasserschichten zu kommen, was unter den widrigen Bedingungen immer wichtiger wird.

3. Resiliente Landnutzungssysteme

Ein weiterer Aspekt, den wir unter dem Begriff Klimabäume verstehen, sind auch die Landnutzungssyteme, in die diese Bäume eingebettet sind. Wir sprechen viel von Agroforst, da wir diese Form der Landwirtschaft für äußerst Zukunftsfähig halten. Kurz gesagt geht es bei Agroforst darum, wieder Bäume in die Landwirtschaftliche Produktion zu integrieren. Unter vielen Vorteilen werden in Agroforstsystemen dadurch, im Vergleich zur herkömmlichen Landwirtschaft, größere Mengen Kohlenstoff gebunden. Und gleichzeitig können wir mit dem Anbau von Nussbäumen und Esskastanien auch immer einen kleinen Teil der Lebensmittelproduktion verlagern: Von der einjährigen Ackerkultur hin zum mehrjährigen Baumstreifen, der allein im Holz schon unmengen an CO2 bindet. Dadurch müssen weniger Maschienen eingesetzt werden, die Bodenlebewesen können sich ungestört ausbreiten und fleißig Humus aufbauen und es entstehen langfristige Rückzugsräume für Flora und Fauna.

Und um Landwirte bei der implementierung solcher Systeme zu unterstützen, stoßen wir immer wieder neue Projekte an und vermitteln Fördergelder. Uns liegt es am Herzen, dass wir unsere Landschaften resilient gestalten und wir glauben daran, dass der Klimawandel sich noch stoppen lässt.

Welche Arten von Klimabäumen gibt es?

Die folgende Liste von Klimabäumen zählt einige typische Arten auf, die als Klimabäume gelten. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

  • Die Esskastanie – Castanea spp.
  • Die Walnuss – Juglans regia
  • Die Baumhasel – Corylus colurna
  • Der Feldahorn – Acer campestre
  • Die Kornelkirsche – Cornus mas
  • Die Blumenesche – Fraxinus ornus
  • Die Gleditschie – Gleditsia triacanthos
  • Die Robinie – Robinia pseudoacacia
  • und viele weitere…