Pflegeanleitung für Esskastanien
Hier finden Sie die wichtigsten Hinweise zur Pflege Ihrer Edelkastanienbäume. Sprechen Sie uns bei Fragen und Anregungen gerne an.
Freihalten der Baumscheibe
Wie alle Jungbäume sind auch Esskastanien in den ersten Jahren auf eine sorgfältige Pflege angewiesen, da Sie noch relativ empfindlich gegenüber der Konkurrenz mit Unkräutern sind. Die Beikräuter wachsen Anfangs oft schneller als die Jungbäume und entziehen dem Baum somit Wasser und Nährstoffe. Daher sollte man den Bereich um den Stamm (die sogenannte Baumscheibe) regelmäßig vom Beikraut befreien. Wir empfehlen, den Boden im Umkreis von 60cm frei von Bewuchs zu halten. Dies sollte so lange geschehen, bis der Baum sehr kräftig austreibt und am Standort angekommen ist.
Statt die Baumscheibe regelmäßig zu hacken kann auch gemulcht werden. Jedoch bietet die Mulchschicht auch ein ideales Versteck für Wühlmäuse, die erfahrungsgemäß sehr gerne die Esskastanienwurzeln fressen und die Bäume somit innerhalb kürzester Zeit zerstören können.
Bewässerung der Esskastanien
Auch wenn die Esskastanie als trockentolerant gilt ist es sinnvoll auf eine gute Wasserversorgung zu achten. Dies gilt besonders für die ersten Jahre am neuen Standort, da der Baum noch keine Gelegenheit hatte, mit seinen Wurzeln in tiefere Schichten vorzudringen. Die meisten pflanzen die Edelkastanie auch nicht nur, um den schönen Baum zu bewundern, sondern weil sie die Früchte ernten möchten. Sobald er einmal gut angewachsen ist, überlebt der Baum eine Trockenperiode gut, jedoch sollte man nicht mit einer üppigen Ernte rechnen, wenn der Baum zu wenig Wasser bekommt und regelmäßig an trockenstress leidet. Besonders in den Letzen 6 Wochen vor dem Fruchtfall braucht der Maronenbaum eine gute Wasserversorgung, um große Früchte hervorzubringen.
Dabei gilt es, lieber einmal kräftig zu Gießen als zweimal wenig, damit nicht nur die obere Bodenschicht befeuchtet wird und die Pflanze nicht zu einem flachen Wurzelsystem erzogen wird. Etwa 50-100l pro Baum ist hierbei ein guter Richtwert. In trockenen, heißen Sommern sollte das etwa 1-mal pro Woche erfolgen. Hierfür ist es hilfreich, wenn man einen Gießring anlegt, damit das Wasser am Baum versickern kann.
Für größere Anlagen, die zur Fruchtproduktion angelegt werden, empfehlen wir, wenn möglich, eine Bewässerungsanlage zu installieren.
Schnitt der Esskastanie
Der Schnitt sollte bei der Esskastanie im Dezember oder Januar erfolgen. Der Zeitpunkt ist so gewählt, da in dieser Zeit der Rindenkrebs inaktiv ist und eine eventuelle Infektion somit vermieden wird. Generell ist die Edelkastanie sehr tolerant gegenüber Rückschnitt und treibt in kräftigen Trieben neu aus.
Die klassische Erziehungsform der Esskastanien ist der Hochstamm. Hierfür werden sukzessive alle Seitenäste bis zum gewünschten Kronenansatz gekappt. Dabei sollte man im oberen Bereich immer einige Äste mit kräftigen Knospen übriglassen, sodass der Baum mit ausreichender Blattmasse austreiben kann. Diese Äste werden dann im Folgejahr geschnitten, solange bis der gewünschte Kronenansatz erreicht ist. Außerdem sollte man den gewünschten Leittrieb ggf. alleinstellen und immer gerade nach Oben anbinden, wenn ein gerader Stamm gewünscht ist.
Sobald der Baum zur gewünschten Form erzogen ist braucht es meist nur noch Gelegentliche Schnittmaßnahmen. In Ertragsplantagen wird in der Regel alle 2 Jahre etwas aufgelichtet, denn die Esskastanien setzen nur dort Früchte an, wo Licht einfällt.
Ansonsten sollten natürlich schadhafte Partien aus der Krone geschnitten werden.
Düngung
Die Esskastanie reagiert auf eine gute Nährstoffversorgung mit einem sehr starken Triebwachstum. Bei guter Versorgung können Neutriebe bis zu 3m pro Jahr wachsen. Sobald die Edelkastanie Früchte trägt ist insbesondere eine gute Versorgung mit Kalium wichtig, da die Maronen große Mengen Kalium enthalten.
Für die Düngung finden sich in der Literatur folgende Empfehlungen:
Ab dem 5. Standjahr: N 600-800g/Baum; P 90-130g/Baum; K 660-1000g/Baum
Eine Blattanalyse kann auch sinnvoll sein, wenn die Kastanie Mangelerscheinungen aufweist. Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die gewünschte Nährstoffzusammensetzung der Blätter im Hochsommer:
Kompostieren des Laubes
Das Laub & Holz der Edelkastanien enthalten große Mengen Tannine, die eine biologische Zersetzung stark verzögern. Der Vorteil ist, dass das Holz entsprechend sehr witterungsbeständig ist und so unter anderem für Schindeln oder Pfosten eine gute Wahl ist. Leider zersetzt sich aber deshalb auch das Laub der Kastanie sehr langsam. Um eine kompostieren zu ermöglichen sollte dem Kompost eine Stickstoffquelle zugesetzt werden. Außerdem kann man den Kompost mit Tannin-abbauenden Mikroorganismen beimpfen, die man im Kompost des Vorjahres oder im Boden von Eichenbeständen findet.
Werfen Sie auch einen Blick in unsere Pflanzanleitung :